Montag, 26. November 2012

On top of the world

Christmas fever in Downtown SB is starting..!


This seems to be the first time since I arrived in California that I can take a moment to sit down and actually try and write a blog entry! Problem is, I don't know what to write about first because way too much has already happened (as always).

I'd rather talk about the very near future, which will bring D. and me on a collosal roadtrip through the Southwest, most likely including, but not limited to, San Francisco, Salten Sea, Yosemite, Death Valley, Phoenix, Grand Canyon, Zion, Las Vegas, Salt Lake City, and the like.
While I've been busy struggling with schoolwork of which there is tons and tons (though after some turbulent weeks, the pace has slowed down a little over thanksgiving break but will now most likely pick up speed again since finals are coming up in two weeks), D. has delved into the planning and 'organization' (if you cancall it thus) of our tour through this precious land.
Talking about precious land, I have managed to climb/hike/crawl on the top of an actual mountain, up to one of the waterfalls of Yosemite. I have no idea how I survived this ordeal, as I usually stay away from anything that might be considered sport or exercise, but I found myself 2,700 feet/ 823 m upon ground after three hours of near-death-experience (same goes for the way down). Proper analogue photos will follow (I will give my precious films in the hands of a photo lab in LA, and they better not mess the films up or lose them!!), but here are some boring unartistic digital photos for now.

Enjoy the view!





Mittwoch, 12. September 2012

PANIC!! / Flashback

Okay, ich wollte also ursprünglich noch vor meiner Abreise in einer Woche, also sieben Tagen, bzw. mittlerweile eher nur noch sechs, oh mein Gott, diverse tolle Einträge verfasst haben, beispielsweise über's Packen, über die Ordnung in meinem Bücherregal, meine Liebe zu guten vegetarischen Dürüm-Dönern und die Schwierigkeiten, sie zu beschaffen, über meine neue Sucht des Kleiderkreiselns, bei der ich irgendwie mehr Sachen erstehe als ich ursprünglich loswerden wollte, und ähnliche Themen, die mir bei meiner procrastination helfen. Ich muss nämlich noch eine Hausarbeit schreiben. Bis nächsten Mittwoch. Natürlich.

Stattdessen melde ich nun erstmal bloß an, dass ich die ersten Tage in Kalifornien in Santa Maria verbringen werde & dann ab dem 22. live aus Santa Barbara berichten kann.

Und einen kleinen Rückblick von meinem letzten Kalifornienaufenthalt 2010.

Alcatraz

Downtown LA

Home <3

Back home in the High Desert

Corona


San Fran

Sonntag, 26. August 2012

Pimp my kitchen





Nachdem ich monatelang nachts kaum ein Auge zutun konnte, weil ich stets an diese wunderschönen Gläser denken musste, die ich in einem Laden im Prenzl Berg (Oh Schreck!) entdeckt hatte, wagten D. und ich uns gestern mutig in diesen von Kinderwagen und Bioläden dominierten Stadtteil vor und holten diesen Gegenstand meiner Wunschträume endlich in unsere Küche. 2,20€ pro Glas im Viererset fand ich dann auch in Ordnung, und irgendwie steh ich bei Haushaltskram auf Qualität...


Freitag, 24. August 2012

Künstlertip: Willie Bester

Nun, da die akute Folter des Hausarbeiten-Schreibens zumindest für eine der Hausarbeiten vorüber ist, kann ich etwas beruhigter mit dem Thema meiner Forschungen umgehen. Ich möchte niemanden mit ausufernden Beschreibung der südafrikanischen (Widerstands-)Kunst unter der Apartheit langweilen, zumal dies völlig den Rahmen dieses kleinen Blögchen sprengen würde.

Ich möchte euch heute einfach einen Künstler und seine Werke ans Herz legen, die auf den ersten Blick ziemlich diffus wirken, die aber bei näherer Betrachtung ein komplex Konzept innehaben und reich an Motiven, Allegorien, an Schrift, Geschichte und Symbolen sind und auf faszinierendeweise den Alltag unter der Apartheid nacherzählen.

Willie Bester: Hamba Kahle (Tribute to Chris Hani), 1993
Als Sohn eines Xhosa und einer Farbigen wurde Bester 1956 in einem Dorf am Kap geboren.Schon als Kind baute Bester Spielzeuge aus Fundstücken von Müllkippen zusammen und
verkaufte diese an Nachbarskinder. Diese Fähigkeit, aus dem chaotischen Überbleibseln der
Städte, in Müllhalden geeignetes Material für Skulpturen und Installationen zu finden, ist auch
heute noch in Besters Werken zu sehen. Als Autodidakt fand Bester schnell seinen eigenen Stil und ist mittlerweile international erfolgreich -- obwohl er eigentlich vom Beruf her Zahntechniker ist und wie fast alle schwarzen Kinder im Apartheid-Südafrika keine nennenswerte Schulbildung erhalten hatte.

 In den meisten seiner Collagen verewigt Bester Personen der Widerstandsbewegung, wie Chris Hani (Hamba Kahle – Tribute to Chris Hani, 1993),
aber auch „einfache“ Mitglieder der schwarzen Gesellschaft, die sich nicht unbedingt durch
direkte Beteiligung im Widerstand auszeichneten, jedoch einen fundamentalen Beitrag zum
Zusammenhalt der schwarzen Bevölkerung leisteten, wie beispielsweise Mütter (Family Unit,
1993). Bester beschäftigt sich in seinen Werken jedoch nicht allein mit heldenhaften Personen des
Widerstands, sondern – besonders in seinen Skulpturen – auch mit den Ausmaßen, in denen
Sozialstrukturen und die Institutionen der Apartheid das Individuum manipulierten.
Dies zeigt beispielsweise das immer wiederkehrende Motiv des Tropfs  bzw. der Kanüle, welches die Gehirnwäsche der Menschen durch das Regime darstellt: Wie unter der Drogen gesetzt, verfügen die Menschen über keine eigene Entscheidungsgewalt mehr bzw. tun unmenschliche Dinge im Namen des Systems. Ein eindeutigeres Motiv für Gewalt und Einschüchterund und Terror sind in die Collagen eingearbeiteten Waffen und Patronenhülsen, außerdem Taue und Ketten, die als Fesseln der Apartheid gesehen werden können. Interessant ist auch Besters Nutzung der Gitarre: Einerseits assoziert man mit Musik ja etwas harmonisches, fröhliches, friedliches; gleichsam kann aber auch Musik einlullend sein und taktangebend -- die Menschen sollen nach der Musik des Regimes tanzen. Hamba Kahle zeigt Chris Hani, Generalsekretär der South African Communist Party und Mitglied der ANC,
handelt, der am Ostersonntag 1993 erschossen wurde.

Trotz dem Ende der Apartheid ist Bester motiviert, Missstände Südafrikas weiterhin
aufzuzeigen, denn, denn, wie er selbst sagt: „What I try to get behind is why it is so difficult for people to change their old ways.
It hasn't worked out the way I imagined. People who thought they were superior haven't really changed. I
try to find out through studying history what gives people the right to think that way. I try to find a solution,
not to be disappointed, to reach an understanding.“


Mittwoch, 22. August 2012

Veganes Mett/Vegan Ground Pork

I thought it might not be the worst idea to try and make this blog somewhat bilingual, especially as I'll be going to California soon and therefore probably won't be able to write or speak proper German anymore. However, as I started this Blog in Berlin, I'll try and always give a German translation also.
I'll start off with a very simple recipe for vegan ground pork!

What you'll need:
6 rice cakes
3 Ts tomato paste
3 Ts olive oil
1 onion
2-3 pieces of garlic
seasoning salt
black pepper
some water

Preparation:
You'll need a big bowl to mix all the ingeredients in.
Crush the rice cakes in very small pieces (don't forget to wash your hands before starting the process! As there's no sugar in this recipe, it spoils quiet fast unless you work very cleanly) and mix with a little water until they get a mushy, ground pork-like consistency. Cut the onion and garlic into very small pieces (esp. the garlic!) and add those together with the tomate paste and oil to the mushy rice cakes. Now simply knead the whole thing with your fingers or use a fork to mix it very thouroughly and add black pepper and seasoning salt as desired. You may also add some olive pieces tothe whole. Sometimes I use soy milk instead of water. Voilà, there's the most-meat-like substitute product I've ever tasted!




Deutsch:

Zutaten:
6 Reiswaffeln
3 EL Tomatenmark
3 EL Olivenöl
1 Zwiebel
2-3 Stücke Knoblauch
Gewürzsalz
Schwarzer Pfeffer
etwas Wasser

Zubereitung:
Zerkleinert die Reiswaffeln in eine große Schüssel (vergesst vorher nicht, die Hände zu waschen - das Mett wird schnell schlecht, da ja auch kein Zucker o.ä. drinne ist, wenn man nicht sauber arbeitet). Gebt Wasser dazu, bis das Ganze eine Mett-ähnliche Matschigkeit erreicht. Schneidet Zwiebel und Knoblauch in kleine Stücke und gebt diese, gemeinsam mit Olivenöl und Tomatenmark, zu den Reiswaffeln. Nun gut mit den Händen oder auch einer Gabel mischen und je nach Bedarf Salz und Pfeffer dazugeben. Man kann das Ganze auch noch mit etwas Olivenstückchen verfeinern. Außerdem nutze ich statt dem Wasser gern Sojamilch. Fertig ist das mett-ähnlichste Ersatzprodukt was ich je kosten durfte! (:

Dienstag, 21. August 2012

Veganes Linsenchilli

...das auch gestandene fleischfressende Männer sättigt!

Habe leider kein Photo. Sah im Endstadium aber eh nicht so schön aus. Linsenmatsch eben. Nächstes mal probiere ich es ästhetischer anzurichten und reiche dann ein Photo nach!

Rezept für 4-5 Portionen. Zubereitungszeit ca. 1h.

Zutaten:
300g Berglinsen
100g Sojageschnetzeltes
1 große Zwiebel
1 Karotte
1 Paprika (rot oder gelb)
1/2 Aubergine
500 ml Gemüsesaft
Gemüsebrühe
vegane Sauce Bolognese (Pulver, z.B. von Gefro - alternativ Tomatenmark)
Gewürze: scharfes Paprtikapulver, schwarzer Pfeffer, Chili, Petersilie


Zubereitung:
Die 300g Berglinsen in ca. 750ml Wasser oder leichter Gemüsebrühe aufkochen und mind. eine halbe Stunde köcheln lassen (evtl. ab und an Wasser nachfüllen, damit sie nicht anbrennen). 100g Sojageschnetzeltes in 300g Gemüsebrühe aufkochen und ebenfalls eine halbe Stunde köcheln lassen. Währenddessen Zwiebeln, Karotte, Paprika und Aubergine in kleine Würfelchen schneiden. Zwiebeln und Karotten anbraten.
Nach der halben Stunde Köchelzeit Linsen und Sojahack mit den Zwiebeln und Karotten in einen großen Topf geben, mit Gemüsesaft auffüllen und die übrigen Zutaten hinzugeben. Bei Bedarf zusätzlich mit Gemüsebrühe auffüllen und nochmals eine halbe Stunde kochen lassen.

Mit einem warmen Ciabatta frisch aus dem Backofen isst es sich besonders gut!

Montag, 20. August 2012

Unterschätzte Städte Teil I: Dessau

DESSAU!!!!!!!!!!!!!!!!
Dessau ist einfach großartig.
Das sachsen-anhaltinische Wetter gewinnt klar über das norddeutsche; gleichzeitig ist die Hitze nicht so erstickend wie in Berlin.
Dessau bietet tonnenweise Kultur. Wirft man einen Blick in die Lokalzeitung, kann man sich kaum entscheiden, wie man den Tag verbringen will: Konzerte, Theater, Museen, Gärten, Parks, ...
Und selbst die Plattenbauten versprühen einen unheimlichen Charme!! (Zumindest, solange man nicht dort aufgewachsen und ihrer längst überdrüssig geworden ist, versteht sich.)

Wir entschieden uns während unserer letzten Dessau-Wochenendes für:

Freitag.

Morgens:
Die stillvollste Schwimmhalle des uns bekannten Lichtsystems. Die Stadtschwimmhalle im Jugendstil! Völlig neu restauriert, renoviert, und dazu auch noch recht leer, das an einem Samstagmorgen! Einziges Manko ist das recht kleine Becken; dafür gibt es aber allerlei blubbernde Fontänen im Wasser und zusätzlich noch einen großen schönen Whirlpool, alles in herrlichen Farben gehalten und mit schönen Mosaiken verziert.

Mittags:
Das Museum für Stadtgeschichte. Ein sichtlich über den Besuch und unser Interesse erfreuter Angestellter (eigentlich einer Sicherheitsfirma und kein Museumsmensch) gewährte uns Zugang in die Gemächer des alten Schlosses, in dessen Kellergewölben sich das Museum bis hoch in den 2. Stock erstreckt, und wusste viel zu sagen. Zwei Stunden waren hier viel zu knapp bemessen, und wir kommen gerne wieder, um uns weiter die ausführlichen Erläuterungen der höflichen Dessauer anzuhören (wirklich!).

Nachmittags:
Georgengarten. Ein bischen Spazierengehen, Urwaldähnliche Tümpel entdecken, eine fantastische Kartoffelsuppe mit Pfifferlingen genießen. (Die sogar sehr gut abgewachen waren. Vllt. hatte das Restaurant den Pfifferling-Abwasch-Trick befolgt: Die Pilze zuerst grob mit Tuch und/oder Pinsel reinigen, unschöne Stücke abschneiden, dann mit Mehl bestäuben und ins Wasserbad schmeißen. Dabei löst sich das Mehl von den Pilzen und nimmt den Schmutz gleich mit!)

Abends: 
Edgar Allen Poe-Hörspiel auf der Wallwitzburg
Die Wallwitzburg ist eigentlich mehr ein Turm. Dieser Turm wird von einer Gruppe fleißiger Jugendlicher gerade restauriert, und Geld hierfür sammeln sie mit Aktionen wie den Hörspielnächten. Liebevoll gestaltet erklimmt man einen mit Teelichten beleuchteten Pfad zum Turm (nachdem man sich durch dunkelsten Wald gekämpft hat, in dem sicher noch die Ahnen der Dessauer ihr Unwesen treiben), von dem aus man eine fantastische Aussicht auf das umliegende Land hat. Der Himmel hatte sich von verdunkelt, Dunst stieg aus den Feldern...Vor Beginn der Vorstellung lief Musik der Dessauer Band Dornröschen, so Mittelalterkrams.
Leider bestand die Vorstellung tatsächlich nur aus dem Abspielen des "Berenice"-Hörspiels, während dem wir, auf wackelnende Bierbänken kauernd, in den Turm hinein starrten. Machte aber nichts, war trotzdem ganz schön gruselig.



Dienstag, 17. Juli 2012

Erbeer-Banane-Shake!

Das Wetter draußen bekomme ich eh nur am Rande mit, muss ich doch eigentlich seit vorgestern meine Hausarbeit abgegeben haben...Stattdessen betrinke ich mich mit einem Erdbeer-Banane-Sojamilchshake, mit ein wenig Honig gesüßt. Macht sehr abhängig.

Montag, 9. Juli 2012

"Roman Polanski: A Film Memoir"




Endlich gibt es eine Fimlbibliographie über Polanski, die ihm auch gerecht wird!
Dies rührt vermutlich zu einem Großteil daher, dass er sich und sein Leben selbst erklärt.
In einem Gespräch mit seinem engen Freund Andrew Braunsberg, seinerseits Produzent, den er schon in den 1960er Jahren in London kennenlernte, erinnert sich Polanski ebenso an seine Jugend in Frankreich und Polen, das Grauen im Ghetto, wie auch die Tate-Morde, seine Flucht aus den USA, und erzählt von seinem jetzigen Familienglück, wobei das Interview ohne jede Sensationslust nicht bei den ohnehin übermäßig ausgeschlachteten Themen hängenbleibt, sondern stattdessen die faszinierende Entwicklung des Genies von einem weder im Nazi-Besetztzen, noch im sozialistischen Polen geduldeten Junge zu einem der wichtigsten Regisseure unserer Zeit nachvollzieht. Dabei legt Polanski einen Optimismus zutage, der so erstaunlich wie inspirierend ist, und am Ende wundert er sich ob all der Tragik und all der Schönheit in seinem Leben, ob nicht doch das Schicksal seine Hand im Spiel hatte. Trotz all des Leids und all der Ungerechtigkeiten, die er erfahren musste, hat sich Polanksi niemals demütig in die Opferrolle gefügt, noch hat es ihn vergrähmt. Stattdessen ist er voll Dankbarkeit für all das Schöne in seinem Leben und genießt dies umso mehr -- von diesem Mann können wir noch so einiges lernen. Außerdem kann der Herr Emotionen zeigen, was ich ihm hoch anrechne.



Der einzige Haken an der Sache ist, dass der Film erst am 23. August in die deutschen Kinos kommt. Dabei würde ich am liebsten direkt in die nächste Vorstellung rennen! (Auch wenn ich dann wieder weinen muss.)

Sonntag, 8. Juli 2012

"Was halten Sie davon?"

Letzte Woche hing ich zähneputzend überm Waschbecken, als man mir mein Telefon in die Hand drückte. Neugierig, wieso mich eine mir unbekannte Hamburger Nummer nach Berlin verfolgte, hob ich nichtsahnend den Hörer ab (ich habe tatsächlich einen Höhrer für meinen Handapparat!) und sah mich mit Fragen konfrontiert, die für meine Verfassung und die frühe Tagsezeit einfach zu anspruchsvoll waren.
Meine vergangenen Tätigkeiten wurden mir zum Verhängnis: Was ich, so als Sprecherin der Grünen Jugend Reinbek, denn von den neuen Wegen der Drogenpolitik Schleswig Holsteins hielte? Der Erhähung der straffreien Menge Marihuanas von 6 auf 15 Gramm? Nachdem mich die Redakteurin des Hamburger Abendblatts erstmal über diese aktuelle Debatte aufgeklärt hatte, brachte ich einige unqualifizierte Antworten heraus, während ich vorm Spiegel sitzend Zahnpasta auf mein Hemd speichelte. Obwohl sich unser Gespräch eine halbe Stunde hinzog, schien es unfruchtbar gewesen zu sein, oder ich wurde falsch verstanden, jedenfalls kam aus all den schönen Dingen, die man mir aus der Nase zog, nur ein druckreifer Satz heraus, den man übrigens hier bewundern  kann. (Letztlich denke ich, dass ich durchaus noch sinnvollere Sachen gesagt habe, aber vielleicht machte ich keinen ganz zurechnungsfähigen Eindruck.) Wie auch immer, dieses Erlebnis rüttelte mich dahingehend auf, dass einige verirrte Menschen mir scheinbar eine gewisse Verantwortung und Mitteilungsbereitschaft zurechnen, der ich vielleicht in nächster Zeit versuchen sollte, stärker gerecht zu werden. Das einzige was mir dazu fehlt, ist Zeit...

Freitag, 6. Juli 2012

Backstage bei Kaviar Gauche


Ich war ja schon letztes Jahr auf der Berlin Fashion Week, damals aber als unterbezahlte Messehostess. Bis 3 Uhr früh habe ich den Catwalk von Glassplittern und Büffetresten befreit, mir die Finger aufgeschnitten und den Rücken krumm gebückt, wäre außerdem fast verhungert und hatte am Ende eine Woche lang Muskelkater vom Geschirrschleppen.
Im Vergleich dazu übersprang ich einige Schritte auf der Karriereleiter und war diesmal gleich als stern.de-Abgeordnete vor Ort. (Auch wenn dieser Aufstieg zeitlich sehr begrenzt ist, bin ich doch nur Praktikantin - nächstes Jahr werde ich wohlmöglich wieder Gläser schrubben müssen, oder ich lasse mich wie die fleißigen Backstage-Helferlein ausbeuten: "Mercedes Benz bezahlt uns für unsere Arbeit nichts, schließlich wollen so viele auf der Fashion Week arbeiten, dass sie die Bewerbungen irgendwie eingrenzen müssen!" Ehrenamtlich arbeiten kann man auch sinnvoller...)
Dabei kam jedenfalls letztendlich dieser Artikel heraus. Das ist natürlich die abgespeckte, zensierte, redigierte Version mit nur einem Photo...Deswegen gibt es hier ein paar kleine Extrabilderchen:
Aleksandra Marczyk & die wunderschöne Teng Teng
Eine gute Haarfarbwahl der Designerinnen...
Das rehearsal mutet eher an wie ein Theaterstück
Das Prunkstück der Kollektion <3

Donnerstag, 14. Juni 2012

Ein Blick in die Zukunft

Jahrelang bin ich kaum ins Kino gegangen, auch wenn ich es mir stets vorgenommen hatte. Ich möchte durchaus gerne neue Filme für mich entdecken, und bin auch bereit, dafür Eintritt zu zahlen. Allerdings bin ich nicht willens, 9€ (bzw. inkl. Überlänge und dämlichen 3D-Brillen 12€ +) für einen mittelmäßige Hollywoodstreifen auszugeben.
Ich weiß, ich weiß, heutzutage in unserer modernen Welt kriegt man jeden Film auch schon drei Jahre vor'm Drehbeginn gratis irgendwo im Internet zu sehen...Aber in meinem immer stärker analog werdenden Leben (ich habe endlich eine Schreibmaschine!) gliedert sich Kino einfach besser ein.
Umso mehr gefallen mir zwei neue, postive Veränderungen in meinem Leben.

1. Mein Praktikum besteht zu einem nennenswerten Teil aus Kinobesuchen - Pressevorstellungen von erst demnächst in den deutschen kinos schaubaren Filmen, über die ich hier natürlich nicht genau sprechen darf, Schweigegelübnis. Beseelt lächelnd findet man mich nun an viel zu frühen und viel zu vielem Vormittagen unter der Woche in flauschige Kinosessel versunken, eine gratis Cola in der Hand, auf Leinwände starrend, auch wenn diese nicht unbedingt irgendetwas befriedigendes zeigen. Allerdings macht mich der Umstan, dass ich dafür bezaht werde, ins Kino zu gehen, derart glücklich, dass ich mittlerweile irgendwie jeden Streifen mag.

2. Vom Geldmangel abgesehen, hielt mich sonst meine immense Faulheit davon ab, den beschwerlichen Weg in ein Kino anzutreten. Auch diese Ausrede ist mir nun genommen, zumindest in Berlin: Denn praktischerweise wohnt mein Angebeteter nur wenige Meter entfernt von einem richtigen echten tollen verranzten verschrammelten Kino, das aussieht, als würde es seit den 1950ern vor sich hingammeln und wäre auch nach divers. Kriegshandlungen nicht renoviert worden. (Es hat Anfang diesen Jahres seinen Betrieb aufgenommen). Das Kino Zukunft am Ostkreuz.  Das ausschließlich großartige Filme zeigt, sodass auch der dritte zu überwindende Punkt vor einem Kinobesuch, nämlich die Auswahl des richtigen Fims, wegfällt. Wir gehen einfach hin und in den Film, der als nächstes läuft! Für nur 4,90€! Und mit nur 16 Sitzplätzen! Tolltolltoll!
Außerdem sind die Leute da verdammt gut aus. Vielleicht krieg ich ja einen Job als Tellerwäscher.

Montag, 14. Mai 2012

Eine Hommage an Porst(i)


Porsti und mich verbindet eine lange, innige Geschichte der Zuneigung. Porsti ist mein regelmäßigster Begleiter, mein treuer Freund und Weggefährte. Er hat immer ein offenes Auge und ein weites Blickfeld; ihm entgeht nichts, wenn er auch gerne seinen Fokus auf ihm bekannte Gesichter legt.

Ich adoptierte Porsti im Alter von 16 Jahren. Das heißt, ich war 16, und Porsti hatte zu dem Zeitpunkt bereits viele Jahre in den verstaubten Dachböden unserer Schule gefristet, einsam und ungeliebt, unbeachtet wie die regelmäßig aussterbenden Fische im Schulaquarium und die verwahrlosten Meerschweinchen und Schildkröten im Hinterhof des Unterstufentrakts. Nachem Porsti und ich ein gemeinsames Projekt erfolgreich durchgeführt hatten, beschloss ich, mich seiner anzunehmen. Seitdem, und vor allem in den letzten zwei Jahren, ist Porsti immer an meiner Seite, die er sich seit einiger Zeit allerdings teilen muss. Doch wer an meiner Seite sein will, muss natürlich auch offen Porsti gegenüber sein und sich mit mir gemeinsam um ihn kümmern -- was zum Glück auch der Fall ist.
Porsti & D. in Budapest

Porst stieht auch ziemlich auf Langzeitbelichtungen und ist sehr experimentierfreudig, weswegen wir ein gutes Team bilden.
D. und sein imaginärer Zwilling.
In Stettin, in Richtung Ostsee blickend, unter flammendem Herbstlaub.

Zugegeben war ich nicht immer eine gute Mutter; zeitweise fing sich Porsti eine Stauberkältung ein, und zuletzt brach er sich dank meiner Unachtsamkeit die Nase. Allerdings ist unser Band so innig, dass Porsti mir verzeihen konnte, und weiterhin bestehen wir gemeinsam und zu dritt viele Abenteuer.
Übrigens ist Porst auch sehr kooperativ und arbeitet gerne mit seinen Kamerabrüdern und -schwestern zusammen, zum Beispiel mit seiner großen Schwester Minolta Dynax 7. Ein Beispiel für ein gemeinsames Projekt sind die folgenden Bilder -- Minolta flog mit ihren überkameralichen Kräften ins All und hielt glitzernde Galaxien fest, während Porsti mich in Nottingham begleitete.

Sonntag, 13. Mai 2012

Peak District

Schon weil wir uns darauf eingestellt hatten, in Matlock Bath und am Chatsworth House auf ungebändigte Touristenströme zu stoßen, waren wir mit den tatsächlichen Verhältnissen dort mehr als zufrieden. Vielleicht lag es auch an der eher unmenschlichen Uhrzeit, zu der wir in dem noch halb verschlafenen Dörfchen/Städtchen aufkreuzten, auf der Suche nach einem ordentlichen British Breakfast. Wir entschieden uns für's "Charles", gleichzeitig ein kleines Hotel. Das Frühstück war leider nicht das beste; sie hatten keine vegetarische Option (im Sinne von veg. sausages and bacon), und statt gegrillten Tomaten gab's Dosentomaten. Außerdem scheinen die Briten wirklich wenig Ahnung von Kaffee zu haben bzw. in der Kaffeefrage ebenso pingelig zu sein wie bei ihrer Kleidung, dem Hausbau, usw., also gar nicht. Matlock Bath besteht aus einer Hauptstraße mit allerlei touristischen Konsummöglichkeiten und vielen steilen Gassen, die sich in die Hügel/Berge (für Norddeutsche) einwinden. Wunderschön! Und guter Sport. Das Dorf liegt entlang des Flusses Derwent, und auf dessen anderer Seite finden sich wunderschöne Spazierwege, einer von ihnen der Lover's Walk inklusive Kaninchen, abenteuerlichen Abhängen, Wasserfällen und weitem Blick  über Felder voll Blumen und Schafe. Wunderbar entspannend und erfrischend nach Wochen in schmutziggrauen Städten.

Folgt man den noch matschigen Wegen mutig weiter, gelangt man an das Willersley Castle (Hotel). Wunderschön und richtig alt und plüschig; drinnen tranken wir einen (ziemlich guten) Cappucino (es gab Sojamilch!) und aßen die fettesten scones die ich je erblicken durfte. Übrigens faszinerend unkommerz, das ganze; sehr vernünftige Preise und kein Junkfood oder sugary drinks. Leider waren alle Zimmer schon ausgebucht, sodass wir keine weiteren Einblicke ins Schlossleben gewinnen konnten...
Nach all der schönen Natur war das Chatsworth House, etwas 15km entfernt, recht unspäktakular. Gut aussehen tut es und all die Schafe und Lämmlein, die man auf den Anfahrtsstraßen zum imposanten Chatsworth House fast überfährt, sind ja wirklich niedlich. Der Streichelzoo macht aber leider schon um 16.30Uhr zu, und wir waren bis eben dann im Konsumbereich des Hauses gefangen (die aber keine Filme verkaufen, sodass ich leider keine Photos mehr machen konnte -- die Wanderung um Matlock Bath hatte meinen einzigen Film gefüllt. Stattdessen gibt es Einmalkameras und Speicherkarten, was zur Hölle? Das ist mir alles zu future.) Da der Eintritt in den verdammten Garden einfach mal 16Pfund pro Person kosten sollte, fuhren wir schmollend weiter ins nächstgrößere Städtchen, Bakewell. Hier gönnten wir uns das nächstbeste (wohl einzige) Hotel, das Rutland Arms. Huiuiui. Erinnerte eher an osteuropäische Hostels...Totgequetschte Insekten u.a. unfedinierbare matschige Dinge an den Wänden, verschimmelte Duschen usw., man kennt es ja, die Briten und ihre Behausungen...Dafür war das inbegriffene Frühstück exzellent! Britisch und continental breakfast, frischer Obstsalat, einigermaßen guter Kaffe.

Bakewell ist ein süßer Ort, again, trotz Touristen noch charmant. Zu den Postkarten "Bakewell 1923" ließ sich kein nennensweter Unterschied feststellen. Zu empfehlen ist die Pizzeria Ricci's (Adressangabe unnötig, findet sich auch so!) Richtig gute richtig leckere Pizza. Wein ist selbst mitzubringen, da der Laden keien Schanklizenz hat. Umso besser!
Der Wanderweg durchs Dorf hinauf zu den Feldern ist übrigens nur für schlanke Menschen gemacht, es sei denn man kann gut klettern; die Tore auf dem Weg sind keine 30cm breit.